Einleitung
Spätestens seit der Corona-Pandemie ist der Begriff Hygienekonzept in aller Munde. Was zunächst als Pflicht im Infektionsschutz auftauchte, hat sich als sinnvolles Instrument für Unternehmen bewährt, um die Gesundheit der Mitarbeiter langfristig zu schützen. Hygienekonzepte für Unternehmen umfassen alle Maßnahmen von Reinigung über Lüftung bis Verhaltensregeln, um ein Höchstmaß an Hygiene am Arbeitsplatz sicherzustellen. In diesem Beitrag schauen wir, welche Elemente ein solches Konzept enthält und wie es praktisch im Alltag umgesetzt wird – auch jetzt, nachdem gesetzliche Corona-Regeln ausgelaufen sind.
Rechtlicher Hintergrund und aktuelle Lage
Während der akuten Corona-Zeit waren Arbeitgeber per Verordnung verpflichtet, ein schriftliches Hygienekonzept zu erstellen【58†L462-L470】, das alle erforderlichen Infektionsschutzmaßnahmen dokumentiert. Diese branchenübergreifende Pflicht ist Anfang 2023 entfallen【59†L180-L188】. Dennoch entbindet das die Firmen nicht von ihrer Fürsorgepflicht: Laut Arbeitsschutzgesetz müssen sie weiterhin Gefährdungen beurteilen und Ansteckungsrisiken im Betrieb minimieren【59†L180-L188】. Ein Hygienekonzept – freiwillig – liefert dafür einen Rahmen.
In bestimmten Branchen ist es ohnehin vorgeschrieben: Lebensmittelbetriebe brauchen HACCP-Konzepte (inkl. Reinigung), medizinische Einrichtungen ein Hygienehandbuch nach IfSG etc.【58†L470-L478】. Aber auch im Büro lohnt es sich, ein paar Regeln zu etablieren.
Bestandteile eines Hygienekonzepts
- Gefährdungsbeurteilung: Wo bestehen Hygiene-Risiken? (z. B. viele Kundenkontakte an Empfang, gemeinschaftliche Küche, wenig lüftbare Konferenzräume).
- Maßnahmenplanung: Welche Maßnahmen werden ergriffen? Das kann umfassen: regelmäßige Reinigung und Desinfektion bestimmter Flächen, AHA+L-Regeln (Abstand, Hygiene, Maske, Lüften) bei hohem Infektionsgeschehen【59†L149-L158】【59†L163-L171】, Homeoffice-Möglichkeiten, Trennwände, etc.
- Verantwortlichkeiten: Wer sorgt für Umsetzung? (z. B. Reinigungsdienst für Flächendesinfektion, Führungskräfte achten auf Lüften).
- Kommunikation: Mitarbeiter werden über Hygieneregeln informiert (Aushänge, Unterweisungen).
Kontrolle und Anpassung: Konzept wird bei Bedarf aktualisiert (z. B. in Grippewellen verschärfen, im Sommer lockern).
Praktische Maßnahmen: Von Desinfektionsspender bis Lüftung
Welche konkreten Schritte können Teil eines Hygienekonzepts sein?
- Handhygiene fördern: Bereitstellen von Handdesinfektionsspendern an zentralen Punkten (Eingang, Besprechungszimmer). Aushänge im Sanitärbereich erinnern ans gründliche Händewaschen (mind. 20 Sekunden mit Seife)【59†L149-L157】. Evtl. kostenlose Handpflegeprodukte anbieten, damit häufiges Waschen nicht zur Last wird.
- Husten- und Niesetikette: Wie im Bürohygiene-Artikel schon beschrieben, sollten Mitarbeiter stets in Armbeuge niesen/husten【59†L149-L157】. Diese Regel kann im Konzept festgehalten und durch Plakate oder E-Mails immer wieder ins Gedächtnis gerufen werden.
- Regelmäßiges Lüften: Frische Luft senkt Aerosolkonzentration. Das Konzept sollte festlegen, dass z. B. alle 20 Minuten stoßgelüftet wird (je nach Raumgröße und Besetzung). Digitale CO₂-Messgeräte können unterstützen, den richtigen Lüftungszeitpunkt anzuzeigen【59†L153-L161】. Wenn vorhanden, werden raumlufttechnische Anlagen regelmäßig gewartet und die Filter gewechselt.
- Reinigungs- und Desinfektionsplan: Definieren, welche Oberflächen wie oft gereinigt werden. Beispielsweise: tägliche Reinigung aller Türgriffe, Telefone und Tischflächen durch den Reinigungsdienst; Bereitstellen von Desinfektionstüchern, damit Mitarbeiter ihre Tastaturen/Mäuse eigenständig reinigen können. Wichtig: Übertreibung vermeiden – BAuA und DGUV halten eine routinemäßige Flächendesinfektion in Büros meist nicht für notwendig【24†L7-L10】, regelmäßiges Reinigen genügt. In Pandemiezeiten kann temporär erhöht werden.
- Abstands- und Kontaktregeln: Das Konzept kann (je nach aktueller Lage) Abstände zwischen Arbeitsplätzen vorschreiben oder die Anzahl Personen in Besprechungsräumen begrenzen. Viele Firmen lassen z. B. Hybrides Arbeiten zu, sodass weniger Leute gleichzeitig im Büro sind und Abstand gewährleistet bleibt.
- Schutzmasken und Tests: Bei hohem Infektionsgeschehen (z. B. Grippewelle, neue Virusvariante) kann vorgesehen sein, dass Mitarbeiter mit leichten Symptomen freiwillig Maske tragen, um Kollegen zu schützen【59†L167-L175】. Grundsätzlich sollten Beschäftigte mit Erkältung lieber zuhause bleiben – das sollte in der Firmenkultur verankert sein (“Lieber einen Tag kurieren, als das halbe Team anzustecken”).
Impfangebote: Auch das kann Teil eines ganzheitlichen Hygienekonzepts sein: Betriebliche Impfangebote (Grippeimpfung jährlich, Aufklärung über COVID-19-Impfung). Impfungen gelten als wichtiger präventiver Schutz【59†L171-L179】. Zwar freiwillig, aber Führungskräfte können Motivation fördern.
Nachhaltiger Nutzen über Corona hinaus
Ein Hygienekonzept hilft nicht nur gegen Corona. Es reduziert generell Krankheitsausfälle im Betrieb (etwa durch Grippe, Magen-Darm). Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt, wenn sich der Arbeitgeber um ihre Gesundheit sorgt – das steigert das Vertrauen und die Zufriedenheit.
Auch Kunden oder Besucher bemerken Hygienestandards: z. B. Desinfektionsmittel am Empfang, saubere Räume, vielleicht Luftreiniger in Meetingräumen – all das vermittelt Professionalität und Verantwortungsbewusstsein.
Zudem ist Hygiene Teil der Compliance: In manchen Branchen erwarten Auftraggeber oder Zertifizierungsstellen, dass bestimmte Reinigungs- und Hygienestandards eingehalten werden (etwa ISO-Normen im Lebensmittelbereich oder Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen). Ein dokumentiertes Konzept kann hier Pluspunkte bringen.
Unterstützung durch Fachleute
Die Erstellung eines Hygienekonzepts kann durch Betriebsärzte, Sicherheitsfachkräfte oder externe Dienstleister (Hygieneberater, Reinigungsfirmen) unterstützt werden. Gerade Gebäudereiniger können wertvolle Tipps geben, welche Intervalle sinnvoll sind und wo häufig „Keim-Hotspots“ liegen (z. B. Teeküchen, Kopiererraum).
Wichtig ist, dass das Konzept lebt: Es sollte mindestens jährlich überprüft und bei Bedarf angepasst werden. Die DGUV empfiehlt, die aktuelle Infektionslage und Tätigkeit der Beschäftigten als Maßstab zu nehmen, ob zusätzliche Schutzmaßnahmen nötig sind【59†L189-L197】
Fazit
Ein Hygienekonzept ist ein ganzheitlicher Plan, der über bloße Reinigung hinausgeht. Er umfasst Verhaltensregeln, technische und organisatorische Maßnahmen, um die Gesundheit aller im Betrieb zu schützen. Auch wenn die akuten Corona-Vorgaben entfallen sind, bleibt Hygiene ein zentrales Thema – schon das Arbeitsschutzgesetz verlangt, Ansteckungsrisiken durch geeignete Maßnahmen zu minimieren【59†L180-L188】. Saubere, gut gelüftete und hygienische Arbeitsplätze schaffen ein gutes Arbeitsklima und weniger Krankheitsausfälle. EuroClean365 unterstützt Unternehmen in Braunsbedra gerne dabei: Kontaktieren Sie uns für die Entwicklung und Umsetzung Ihres betrieblichen Hygienekonzepts – von regelmäßiger Unterhaltsreinigung bis zur extra Desinfektion in Erkältungszeiten.